5  Fragen an Dominik Holzer, Geschäftsführer

Aqua Lung

1.) Schwimmen und Wassersport verboten – wie hält sich eine Wasser- und Schwimmsportmarke über Wasser, in Zeiten in denen seit Wochen ein Schwimm- und Wasserverbot besteht, nahezu alle Veranstaltungen abgesagt werden und damit auch die Endverbrauchermessen und Fachhandelsaktionen auf dem Trockenen bleiben und die Zukunftsaussichten an Events für 2020 national und international eher äußerst vage sind?

Als Tauch- und Wassersportausrüster müssen wir uns nicht zwangsläufig ÜBER Wasser (auf)halten. Wir fühlen uns auch unter Wasser sehr wohl und sicher. Natürlich versuchen wir die Schwerpunkte der Situation anzupassen und die Ressourcen dementsprechend zu planen. Bei Aqua Sphere können wir derzeit zumindest mit Open Water Schwimmequipment punkten.

2.) Die meisten der Test-Schwimm Events, die Aqua Sphere in Kooperation mit dem Handel durchführt, sind zum Saisonstart ausgefallen, das ist auch für den Handel ein Verlust. Mit welchen Maßnahmen konnten Sie die Händler unterstützen und andersherum, wie sieht es mit der Markentreue der Händler in der Krise aus?

Bei unseren Fachhandelspartnern handelt es sich überwiegend um sehr treue und absolut partnerschaftlich sowie verlässlich handelnde Kunden. Darum haben wir uns auch auf eine gemeinsame Überlebensstrategie fokussiert und diese während der Krise in den Mittelpunkt gestellt. Seit dem 16.03. haben wir darum mit zahlreichen Maßnahmen, wie Order-Stornierungen,- Änderungen, -Terminverschiebungen und -Mengenanpassungen, jeweils individuelle Lösungen mit unseren Partnern zusammen umgesetzt, um beidseitig so sicher wie möglich aufgestellt zu sein. Auch Fachhandelspartner die vorübergehend Liquiditätsprobleme hatten, haben wir nicht sofort fallen gelassen sondern gemeinsam nach spielbaren Lösungen gesucht. Events und andere Kooperationen sind, in diesen für uns alle herausfordernden Zeiten, nicht von zentralster Bedeutung und stehen deshalb selbstverständlich hinten an.

3.) Welche Erwartungen und Hoffnungen verbinden Sie noch mit dem zweiten Halbjahr 2020?

Natürlich, dass es wieder aufwärts geht. Wir hoffen, auf ein wenigstens teilweise stattfindendes Sommergeschäft, im für den Handel so wichtigen Schwimm-, Schnorchel- und Bade-Beach-Segment. Sollte der Handel abverkaufen können, werden wir natürlich verfügbare Ware auch gerne noch nachliefern.

4.) Welche Konsequenzen wird die COVID-19 Situation auf Innovationen haben – wird es in der kommenden Saison 2021 überhaupt Aqua Sphere Neuheiten geben, auf die sich Schwimmer, Triathleten und Wassersportler freuen können?

Aqua Sphere ist der Innovations-Leader im Schwimmbrillensektor! Deshalb ist es für uns selbstverständlich, dass wir auch 2021 innovative Neuheiten bringen und diese auch unmittelbar dem Handel vorstellen werden. Dies werden wir unter den gegebenen Umständen aber konzentriert und mit den entsprechenden begleitenden Marketing Maßnahmen auch sehr fokussiert umsetzen.

5.) Gibt es Erfahrungswerte, die Sie in der Krise auch als Chance für die Marke bewerten? Welche Prognosen wagen Sie für die Zukunft der Marke in einer für alle sehr ungewissen Situation, in der nur wenig bis nichts planbar ist? 

Erfahrungswerte haben wir hier keine, denn das ist sicher eine bisher einzigartige Situation. So etwas, oder etwas auch nur annähernd vergleichbares, habe ich selbst in meinen 37 Jahren Sportartikelvertrieb und mittlerweile 30 Jahren Aqua Lung noch nicht erlebt. Eine Krise bietet immer auch Chancen für eine Zeit danach. Hier möchten wir jedoch nicht auf das mögliche Scheitern einiger unserer Mitbewerber setzen, sondern konzentrieren uns lieber auf uns selbst. Da gibt es noch genug und ausreichend Dinge, um unsere eigene Performance nachhaltig zu verbessern! Selbstverständlich sehen wir deshalb optimistisch in die Zukunft. Wir sind Hersteller unserer wichtigsten Produkte und haben somit unser Schicksal zum größten Teil selbst in der Hand. Wir haben top Produkte, ein starkes Team und eine super Klientel, d.h., wie immer ist arbeiten angesagt, aber das tun wir ja gerne. Also packen wir’s an.