Welche Konsequenzen hat die Pandemie für Event-Agenturen? Christian Deissenberger von der Communico GmbH, unter anderem Veranstalter der E BIKE DAYS München, erklärt n unserem Interview die Folgen des mehr als einjährigen Stillstandes.
    Christian Deissenberger / Bild: Communico

    1.) Im vergangen Jahr musste die Communico GmbH als Veranstalter die E-BIKE DAYS in München absagen, in diesem Jahr die Veranstaltung vom Frühjahr auf Anfang Oktober in den Herbst verschieben. Können Sie uns aus Ihrer Sicht kurz schildern, wie die Communico GmbH als Agentur das vergangene Jahr erlebt hat und wie zuversichtlich Sie sind, in diesem Jahr noch ein Event über die Bühne zu bringen?

    Das Jahr 2020 hat uns, wie die gesamte Veranstaltungsbranche, vor eine noch nie dagewesene Herausforderung gestellt. Das gilt natürlich für die wirtschaftlicher Sicht, aber auch für die nicht zu unterschätzende mentale Ebene im gesamten Teamgefüge. Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um das bestehende Team zu halten und gemeinsam durch die schwierige Zeit zu kommen. Das ist uns bis heute gut gelungen. Auch wenn das Jahr 2021 so begonnen hat, wie das vergangene Jahr geendet ist.

    Doch als Unternehmer bin ich und bleibe zuversichtlich, dass es möglich sein wird, in den letzten Quartalen, wieder Events umzusetzen. Gerade auch weil wir in unserem Portfolio viele Outdoor Veranstaltungen anbieten. Die Situation ist nach wie vor ernst und wir arbeiten jeden Tag daran, die Zukunft positiv zu gestalten.

    2.) Wie haben Sie die staatlichen Hilfsmaßnahmen im vergangene Jahr erlebt und welche Konsequenzen mussten Sie im vergangenen Jahr für sich selbst und ihre MitarbeiterInnen ziehen?

    In Abstimmung mit unserem Steuerberater haben wir Hilfsmaßnahmen beantragt und auch bekommen, was uns teils geholfen hat. Wir haben über eine sehr lange Zeit unseren Beruf nicht ausüben dürfen; das kann man nur überstehen, wenn man in den Vergangenheit gut gewirtschaftet hat. Unser Team war zu unterschiedlichen Sätzen in Kurzarbeit. Dadurch konnten wir sehr flexible und gezielt Kapazitäten für neue Projekte abrufen.  Das Planen von neuen Themen hat dem ganzen Team immer wieder ein Gefühl der Zuversicht und den notwendigen Motivationsschub gegeben. Hier gilt meinem ganzen Team ein großer Dank.

    3.) Und wie ist das Feedback und der Rückhalt Ihrer Partner und Sponsoren? Können Sie nahtlos an die Konzepte vergangener Events anknüpfen, müssen Sie jetzt schon mit Abstrichen und Absagen für geplante Veranstaltungen rechnen oder stehen die langfristigen Planungen auf festen Füßen?

    Wir waren und sind immer im engen Austausch mit unseren Partnern. Und haben gemeinsam in die Zukunft geschaut. Als wir die E BIKE DAYS MÜNCHEN  2020 absagen mussten, haben wir unseren Ausstellern die Gebühren zu 100 % innerhalb von kurzer Zeit zurückerstattet. Das wurde von vielen stark honoriert. Für 2021 spüren wir bei Sponsoren und Ausstellern noch etwas Vorsicht und Unsicherheit. Ein Wachstum erwarten wir erst wieder 2022.

    4.) Die Communico GmbH ist sozusagen im Stillstand expandiert und hat sogar die Organisation neuer Veranstaltungen für das Jahr 2022 übernommen. Wie kam es dazu und woher nehmen Sie diesen Optimismus, im nächsten Jahr mit einem erweiterten Angebot wieder so richtig durchstarten zu können?

    Wir sind davon überzeugt, dass Events und gemeinsame Erlebnisse wichtiger sind, denn je. Gerade zu diesem Pandemiezeiten merken die Menschen besonders, was Ihnen fehlt, wenn persönliche Treffen reduziert werden müssen und das gemeinsame Erlebnis verboten ist. Egal in welcher Form (ob Indoor, Outdoor, groß oder klein) sind Events und somit das persönliche Erlebnis elementar und werden nach diesen für alle schwierigen Zeiten noch stärker in den Fokus rücken. Unser Eindruck ist es, dass sowohl die Industriepartner wie die Konsumenten (sowohl B2B aber auch B2C) auf einen „Startschuss“ warten. Wir hatten schon immer durch langjährige Kunden und Partner eine klare Ausrichtung im Bereich Sport und Tourismus, auch fokussiert auf Italien. Wir konnten  2020 den LAKE GARDA 42 Marathon übernehmen und wollen die Veranstaltung professionalisieren. Dazu haben wir im Herbst 2020 auch COMMUNICO ITALIA gegründet, um noch näher im Land und am Markt zu sein. Auch arbeiten wir gerade an verschiedenen Konzepten mit italienischen Destinationen für Outdoor und Bike Veranstaltungen. 

    5.) Welche Konsequenzen hinsichtlich Ihrer Konzepte als Agentur ziehen Sie aus einem Jahr Pandemie? Sehen Sie selbst auch Chancen in der Krise, um aus dieser gestärkt hervorgehen zu können?

    Sicherlich birgt jede Krise auch seine Chancen. Auch wenn die gesamte Pandemiezeit für uns alle sehr herausfordernd ist, haben wir uns in den letzten Monaten durchaus sinnvoll mit neuen Themen, Ansätzen, Ideen und Konzepten auseinandergesetzt. Dazu gehörten auch Themen der Personalentwicklung im Sinne von Weiterbildungen und der Weiterentwicklung unseres Smart Working Konzepts. In puncto Digitalisierung und technischen Vorgaben waren wir schon vor der Pandemie gut aufgestellt. Hoch relevante Themen sind bei uns aktuell erhöhte Sicherheit- und Hygiene-Standards bei Veranstaltungen. Das ist auch etwas, dass uns nach der Pandemie bleibt.

    www.communico-event.com 

     

     

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