«Grüezi wohl!». «Herzlich willkommen!». «Gratuliere!». «Gute Erholung!» Die freundliche Helferin auf dem Weisshorn begrüsste sämtliche Finisher des «10 Meilen»-Weisshorn Trail und des Weisshorn Speed Trail einzeln, bevor sie ihnen eine Maske für die Fahrt mit der Luftseilbahn zurück nach Arosa aushändigte. Mit ihren netten Worten trug sie wesentlich dazu bei, dass die Läuferinnen und Läufer den Veranstaltern ein gutes Zeugnis ausstellten. «Zu 95 Prozent dürfen wir mit dem Swiss Snow Walk & Run, den wir auf Grund der Corona-Situation bei erschwerten Bedingungen durchführten, zufrieden sein», blickt OK-Präsident Daniel Durrer zurück. Den Abzug führt er auf eine offenbar unklar signalisierte Streckenanpassung beim «10 Meilen»-Weisshorn Trail zurück. Anstelle der zehn Meilen absolvierten einige Teilnehmende nur zehn Kilometer. Der Schnellste von ihnen und somit Sieger des Weisshorn Speed Trail war Tissi Hasler aus Pontresina. Der im Engadin wohnhafte Walliser erreichte das auf 2649 Metern gelegene Weisshorn rund 22 Minuten vor Benedikt Hoffmann, dem Gewinner des «10 Meilen»-Weisshorn Trail. Bei den Frauen hiessen die Siegerinnen Cornelia Kern (Chur) und Maja Ris (Studen).
«Unbedingt einmal im Leben machen»
«Der Swiss Snow Walk & Run steht auf meiner Bucket List mit 101 Dinge, die ich im Leben unbedingt einmal machen möchte», sagte Cornelia Kern nach der Ankunft auf dem Weisshorn. Sie strahlte übers ganze Gesicht und geriet umgehend ins Schwärmen. «Der Lauf führte durch eine wunderschöne Landschaft, und der Ausblick hier oben ist traumhaft.» Dieselbe Aussage machten unzählige weitere Läuferinnen und Läufer – was bei den Traumbedingungen in keiner Weise erstaunte.
«Teilweise auf allen Vieren»
Lobend äusserten sich die Teilnehmenden – egal auf welcher der vier Distanzen zwischen 6,1 und 21,1 Kilometern – hinsichtlich der ihrer Ansicht nach hervorragenden Streckenpräparation. Eine Ausnahme bildeten die letzten vier Kilometer des Weisshorn Trail (ob verkürzt oder original); diese konnten nur mit Schneeschuhen präpariert werden und hatten es deshalb in sich. «Hartnäckig bleiben und nicht entmutigen lassen», lautete das Erfolgsrezept von Benedikt Hoffmann im Zusammenhang mit der schwierigen Unterlage im obersten Streckenteil. «Teilweise ging ich auf allen Vieren.» Der Start des Baden-Württembergers am Swiss Snow Walk & Run, der unter einem strengen Covid-Schutzkonzept stand, war keine Selbstverständlichkeit: Die Veranstalter bezahlen weder eine Startgage noch ein Preisgeld – und zumindest Zweitgenanntes würde gewöhnlich einen mehrfachen Rekordhalter an verschiedenen renommierten Läufen und dazu Inhaber eines Weltrekords (2020 lief er auf dem Laufband einen Marathon bei zehnprozentiger Steigung in 3:50 Stunden) locken.
Ein Paar und zwei Ex-Spitzensportler
Benedikt Hoffmann war aber nicht der Einzige im Feld der 755 Gemeldeten mit einem eindrücklichen Leistungsausweis. Einen solchen besitzen auch der frühere Tennisprofi Marco Chiudinelli und der im vergangenen Sommer vom Spitzensport zurückgetretene Top-Degenfechter Benjamin Steffen. Die zwei Basler absolvierten, wie auch der Mister Schweiz 2008 Stephan Weiler und seine Ehefrau Maria Weiler – die Beiden hatten sich vor drei Jahren am Swiss Snow Walk & Run kennengelernt –, die Kurzdistanz.
Am höchsten hinaus von den bekanntesten Schweizer Teilnehmenden ging André Reithebuch. Der Mister Schweiz 2009 lief aufs Weisshorn und auf der Speed-Distanz auf den hervorragenden vierten Rang. «Als ich realisierte, dass ich auf Grund fehlender Kilometer schneller als gewohnt auf dem Weisshorn sein werde, gab ich Vollgas», sagte der Glarner. Erstaunlich: Die Anstrengung war ihm kaum anzusehen. Auch die anderen Finisher zeigten sich mehrheitlich in einem ausgezeichneten Zustand.
Die Sieger auf den anderen Distanzen
Auf den weiteren Strecken des Swiss Snow Walk & Run liessen sich folgende Läuferinnen und Läufer in die Siegerliste eintragen: auf dem Halbmarathon Michele Paonne (Mauren) und Charlotte d`Alençon (Meierskappel), auf der Langstrecke Dominique Schmid (Amden) und Lorena Cadalbert (Chur) sowie auf der Kurzdistanz Flurin Brändli (Malans) und Jana Schurtenberger (Gelfingen). Wer von ihnen ist auch am 21. Januar 2023 wieder dabei?
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